Der Wasserkreislauf der Buche

Von den Wurzeln bis zur Blätterkrone

Wie viel Wasser eine Buche benötigt, um voll im Saft zu stehen, was sie dann zu leisten imstande ist und welche Herausforderungen die Zukunft für sie bereithält, erfahren Sie hier.

Die Buche fließt

Über ihre Wurzeln nehmen Bäume Wasser und gelöste Mineralstoffe aus dem Boden auf. Um die Blätter zu erreichen, muss das mineralhaltige Wasser durch das gesamte Sprosssystem des Baumes transportiert werden. So passiert es Stamm und Zweige, bis es zur riesigen Verdunstungsfläche, den Blättern, gelangt. Aufgrund des damit verbundenen ständigen Flüssigkeitsverlusts muss der Baum laufend für Wassernachschub aus den Wurzeln sorgen. So entsteht ein stetiger Wasserstrom von den Wurzeln in die Blätter – und ein natürlicher Kreislauf: Das Wasser verdunstet hauptsächlich durch die Spaltöffnungen der Blätter, bevor es als Niederschlag auf die Erde fällt, um die Wurzeln wieder mit Wasser zu versorgen.

Buche vs. Klimawandel

Noch vor wenigen Jahren wurde die Rotbuche als konkurrenzkräftige, weitgehend angepasste Baumart angesehen, die mit den Herausforderungen des Klimawandels aufgrund ihrer hohen Anpassungsfähigkeit gut zurechtkommen würde. Doch insbesondere die langanhaltenden Trockenperioden führen zu zunehmender Schädigung von Buchen. Als Abwehrreaktion gegen Trockenheit schließt die Buche ihre Spaltöffnungen in den Blättern. Das schränkt jedoch die Photosynthese und Verdunstung ein. Dabei beeinflusst letztere entscheidend den Wasserpotenzialgradienten zwischen Boden und Wurzel und damit die Wasseraufnahme. Sind die Potenzialunterschiede zu groß, reißt die Wasserversorgung ab und es kommt zum Absterben der Feinwurzeln. Dies führt zu vorzeitigem Blattabfall und Schäden an der Rinde, bis hin zum Absterben des gesamten Baumes in extremen Fällen.

Besonders gefährlich wird es, wenn Dürreereignisse in aufeinanderfolgenden Jahren auftreten. Dann fehlen der Buche die notwendigen Zeiten zur Regeneration. Auch häufigere Starkregenereignisse stellen eine Bedrohung dar, da Buchen empfindlich auf übermäßige Nässe reagieren.

Spüren Sie die Feuchtigkeit in der Luft und stellen Sie sich vor, wie das Wasser durch die Wurzeln der Bäume in die Baumkronen gelangt und dort wieder verdunstet. Dieser Kreislauf ist ein wesentlicher Bestandteil des Lebens im Wald, der sowohl die Buchen als auch das gesamte Ökosystem erhält. Er verbindet die Elemente Wasser, Erde und Luft in einem harmonischen Zusammenspiel, das das Überleben und Gedeihen der Pflanzen ermöglicht. Genießen Sie diesen Augenblick der Ruhe und Verbundenheit mit der Natur und nehmen Sie sich Zeit, die Kraft und Schönheit des Wasserkreislaufs im Wald zu schätzen.

Dies war die letzte Station des Buchenwegs. Kehren Sie nun zurück zur Kellerwiese und machen Sie, wenn Sie wollen, noch Rast beim Sängerbrunnen.