Einstieg in die Kernzone des Biosphärenpark Wienerwald

Der Urwald von Morgen

Willkommen an einer ganz besonderen Station des Buchenwegs! Sie stehen kurz vor dem Eintritt in die Kernzone des Naturparks Purkersdorf, einem Bereich, in dem die Natur Vorrang hat und ihre eigenen Regeln aufstellt. Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick auf die verschiedenen Zonen des Waldes werfen und entdecken, was diese so einzigartig macht.

Entwicklungszone

Die Entwicklungszone umfasst den Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum der Bevölkerung und stellt den wirtschaftenden Menschen in den Vordergrund. In diesen Bereichen soll durch umwelt- und ressourcenschonende Arbeitsweisen eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen gefördert werden. Es geht darum, eine harmonische Koexistenz von Mensch und Natur zu gewährleisten und sicherzustellen, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten im Einklang mit der Umwelt stehen.

Pflegezone

In diesen Bereichen wird der Wald aktiv gepflegt und bewirtschaftet. Ziel ist es, den Wald gesund und widerstandsfähig zu halten. Hier finden forstwirtschaftliche Maßnahmen statt, um die Biodiversität zu fördern und den Wald für zukünftige Generationen zu erhalten.

Kernzone

Die Kernzonen sind die Schätze des Waldes. Im Biosphärenpark Wienerwald gibt es 37 dieser Kernzonen, die ausschließlich aus Waldgebieten bestehen. In Niederösterreich sind sie als Naturschutzgebiete und in Wien als Landschaftsschutzgebiete verordnet. Diese naturbelassenen Bereiche nehmen im Biosphärenpark Wienerwald 5 % der gesamten Fläche ein. In den Kernzonen hat die Natur Vorrang vor der Nutzung – das bedeutet, hier findet keine land- oder forstwirtschaftliche Bewirtschaftung mehr statt. Die Natur darf sich frei entfalten, ohne menschliche Eingriffe.

Was macht die Kernzonen so wichtig?

In den Kernzonen können natürliche Prozesse ungestört ablaufen. Hier dürfen Bäume alt werden, umfallen und als Totholz liegen bleiben. Dies schafft wertvolle Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Die Biodiversität in diesen Gebieten ist oft besonders hoch, da viele spezialisierte Arten in den ungestörten, alten Wäldern leben und gedeihen können.

So wachsen die "Urwälder von morgen" heran. Manche Tier- und Pflanzenarten kommen in den genutzten Wirtschaftswäldern nur schwer zurecht. Für diese sind Rückzugsgebiete, wie Kernzonen, besonders wichtig. Als Ausnahme, die einen Eingriff erfordert, sind beispielsweise Maßnahmen zur Wegesicherung entlang offiziell markierter Wege zu sehen.

Naturpark-Tipp: Bonusweg mit Aussicht

Werfen Sie einen Blick über die Kernzonen des Wienerwaldes, indem Sie dem Weg bis zur Aussichtswarte Rudolfshöhe folgen. Oben angekommen, erwartet Sie ein einzigartiger Rundumblick, der weit über die Kernzonen reicht und an klaren Tagen den Blick auf die kleinen Karpaten im Osten über den Schneeberg im Süden bis hin zum Ötscher im Westen freigibt.

Wenn Sie nun weitergehen, achten Sie auf die Veränderungen im Wald. Der Übergang in die Kernzone ist subtil, aber spürbar. Die Vielfalt der Pflanzen und Tiere nimmt zu, und der Wald zeigt sich in seiner urwüchsigen, wilden Schönheit. Es ist ein Ort, an dem die Natur sich selbst überlassen bleibt und wir die Gelegenheit haben, sie in ihrem ursprünglichsten Zustand zu erleben.

Wir hoffen, dass Sie die besondere Atmosphäre der Kernzone genießen und die Ruhe und Ursprünglichkeit dieser unberührten Natur zu schätzen wissen. Viel Freude beim weiteren Erkunden des Buchenwegs und des Naturparks Purkersdorf!