Josef Schöffel und der Wienerwald: einst und jetzt
Der nachhaltigste Pionier des Wienerwaldes
Die Geschichte von Josef Schöffel ist die Geschichte eines Naturpioniers, der die Nutzung und das Erscheinungsbild des Wienerwalds nachhaltig prägte. Zeit, ihn näher kennenzulernen.
Willkommen am ersten Stopp des Schöffelwegs: Schöffel einst und jetzt.
Um 1870 stand ein Viertel des Wienerwalds vor der Privatisierung und drohte, dem Profitstreben einiger weniger zum Opfer zu fallen. Doch Schöffel erkannte die Dringlichkeit des Anliegens und begann einen unerbittlichen Kampf gegen die geplante Totalrodung. Die Methoden von Josef Schöffel sind vergleichbar mit einem Klimaaktivisten unserer Zeit, der sich für den Schutz eines bedrohten Naturraums einsetzt. In einer Zeit, lange bevor Social Media existierte, nutzte Schöffel die Macht der Presse, insbesondere Artikel im Wiener Tagblatt, um die Öffentlichkeit über die drohende Zerstörung des Wienerwalds zu informieren und zum Handeln zu mobilisieren. Somit könnte man Schöffel als einer der ersten Klimaaktivisten bezeichnen. Durch seinen Einsatz und den öffentlichen Druck konnte die Privatisierung des Wienerwalds gestoppt und die Kahlschläge eingestellt werden. Josef Schöffel wurde zu einem Symbol des Naturschutzes und der Zivilcourage.
Der klimafitte Wald
Heute lebt der Gedanke der nachhaltigen Waldbewirtschaftung weiter. „Je ausgewogener und vielfältiger der Wald, desto besser kann er auftretende Schäden abfedern,“ lautet die Devise. So wird bei der Walderneuerung auf Naturverjüngung gesetzt, die im Gegensatz zur Kunstverjüngung mit natürlichen Samenfall oder Stockausschlag arbeitet. Dieser „neue Wald“ ist meist anpassungsfähiger und kommt besser mit künftigen klimatischen Gegebenheiten zurecht. Eine ähnliche Basis muss auch für den Altbestand geschaffen werden. Zusätzlich darf dieser nur wenig „Schadholz“ aufweisen und muss invasive Baumarten ausschließen. Stattdessen wird auf Buchen, Eichen, Ahorn, Lärche, Kiefer und Tanne gesetzt.
2022: 500 t CO2 gespart
Seit 2020 wird die Waldnutzung hier im Naturpark Purkersdorf sukzessive von Altersklassennutzung (räumlich getrennte Bereich mit Altbestand) auf Einzelnutzung umgestellt. Zusätzlich wird die jährliche Holzentnahme auf etwa 100 Festmeter (fm) begrenzt. Das entspricht in etwa einem Drittel der im Wirtschaftsplan vorgegebenen Entnahmemenge. Nachdem 2021, im ersten Jahr der neuen Bewirtschaftung, die Holzentnahme auf 135 fm reduziert wurde, wurden im Jahr 2022 nur 10 fm entnommen. Damit wurde der Holzvorrat im Wald um zumindest 290 fm erhöht. Das entspricht einer CO2-Speicherung von mindestens 500 t.
Sie befinden sich derzeit im Gebiet der Naturverjüngung: Wenn Sie sich umsehen, erkennen Sie die kraftvolle Selbstregeneration des Waldes. Junge Bäume wachsen empor und das ökologische Gleichgewicht wird aufrechterhalten.
Begeben Sie sich nun auf den Weg entlang der Spuren des Historikers Josef Schöffel und halten Sie gerne im Verlauf des Pfades Ausschau nach weiteren QR-Code Tafeln für mehr interessante Informationen. In den nächsten Minuten werden Sie an einem kleinen Aussichtspunkt mit Blick über Purkersdorf vorbeikommen und auch das Frauenbründl passieren. Wenn Sie mehr über diese beiden Stationen erfahren möchten, besuchen Sie erneut diese Seite.