Sicherung der Artenvielfalt auf der Streuobstwiese Feihlerhöhe (seit 2015)

Biodiversität ist „a gmahde Wiesn“

Die Feihlerhöhe ist ein Naturjuwel im Zentrum der Stadt, ein Platz mit einer perfekten Sicht auf das Stadtzentrum und den gegenüberliegenden Naturpark, ein beliebter Ort für Erholungssuchende, ein „Natur-Lehrsaal“ für Kinder und Jugendliche.

Wiederherstellung einer alten Streuobstwiese

Die Feihlerhöhe war eine alte Streuobstwiese an einem steilen Wienerwaldhang neben dem Ortszentrum, die – wie viele andere Grünflächen im Wiener Umland – in den 1970-er Jahren in Bauland umgewidmet und an eine Wohnbaugesellschaft verkauft wurden. Um eine drohende Bebauung abzuwenden, wurden in den 1980er Jahren die Bebauungsmöglichkeiten reduziert, 1990 gänzlich zu Grünland rückgewidmet und schließlich im Jahr 2006 von der Gemeinde angekauft. Damit konnten Wiese und Aussichtspunkt gesichert und neu gestaltet werden.

Um 2010 wurde von der Stadtgemeinde Purkersdorf die mittlerweile schon von Sträuchern stark zugewachsene Gelände wiederhergestellt und mit alten Apfelbaumsorten bepflanzt; außerdem wurde ein direkter Weg vom Ortszentrum aus angelegt.

Bedeutung einer Streuobstwiese

Die Bäume auf einer Streuobstwiese bieten vielen Kleinstlebewesen einen speziellen Lebensraum. Gras, welches längere Zeit nicht gemäht wird, fördert die Artenvielfalt und belebt die Grünfläche. Insekten nutzen das lange Gras beispielsweise für die Eiablage oder für die Futtersuche. Wildblumen und verschiedene Kräuterarten stellen für viele Insekten eine wichtige Nahrungsgrundlage dar. Mit über 5.000 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten zählen Streuobstwiesen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Der Streuobstbau ist damit wesentlich für die Erhaltung der Biodiversität und der Sortenvielfalt im Obstbau.

Der Naturpark fördert die Artenvielfalt im Stadtzentrum

Obwohl die Feihlerhöhe nicht zum engeren Naturpark-Gebiet gehört, liegt sie nicht weit vom Naturpark-Eingang Kellerwiese und ist eine gute Ergänzung zum Naturpark. 

Seit 2015 wird die Streuobstwiese vom Naturpark-Team naturnah bewirtschaftet und nur zweimal pro Jahr gemäht. 

Um die Bedeutung der Feihlerhöhe für die Artenvielfalt im Stadtzentrum zu zeigen, organisiert der Naturpark seit vielen Jahren jeweils Ende Mai/Anfang Juni an zwei Tagen eine Sensenmahd. Ein Tag ist für Schulklassen reserviert, am zweiten Tag ist die Bevölkerung zum Mitmachen eingeladen. An beiden Tagen kann man unter Anleitung einer Sensenmeistersin die traditionelle Mähtechnik erlernen und außerdem "Heumandln" errichten. Damit wollen wir nicht nur einen schonende Mähmethode propagieren, sondern auch ein altes Kulturgut erhalten. Weiters geben Naturpark-Pädagog:innen einen Einblick in die Bedeutung der Waldrand-Wiesen.

Da die Streuobstwiese auch ein wichtiger Lebensraum für Bienen ist, befindet sich dort ein Bienenstock unseres Naturpark-Imkers. 

Mehrere Jahre lang haben wir das Mähgut der Feihlerhöhe auf die wiederhergestellte Schöffelsteinwiese im Naturpark verbracht, damit die Artenvielfalt der Feihlerhöhe auf die dortige Waldwiese übertragen wird. So gedeihen dort neben Kammgras, Schwedenklee oder Margeriten auch die Akelei, das kleine Mädesüss oder die breitblättrige Blatterbse.