Was macht die Rotbuche so besonders?

Die Rotbuche ist auch als „Mutter des Waldes“ bekannt.

Die „Mutter des Waldes“, die Rotbuche, begleitet Sie entlang des Weges in allen Altersklassen. Vom Jungwald, zum Mittelwald bis hin zum Hochwald hat sie überall ihre Wurzeln geschlagen.

Herzlich willkommen am Buchenweg im Naturpark Purkersdorf! An unserer ersten Station möchten wir Ihnen die Rotbuche näher vorstellen, einen der faszinierendsten und wichtigsten Bäume unserer heimischen Wälder. Die Rotbuche, ist in Europa weit verbreitet und prägt viele unserer Laubwälder. Aber warum genau die Rotbuche? Nun, dieser Baum ist ein echtes Multitalent! Buchen sind genügsam und trotzen auch schwierigen Begebenheiten. Das macht sie zu einer zukunftsträchtigen, klimafitten Baumart. Sie symbolisieren Gelassenheit und Ruhe, die sie entlang des Buchenwegs spenden. Die Buche steht außerdem für Klarheit, Ordnung und Orientierung. Gehen Sie also nicht nur spazieren – hören Sie auf Ihrem Weg auch etwas in sich. Vielleicht spüren Sie ja die Kraft der Buche.

Typisch Rotbuche

Sie ist ein Allrounder und besonders gut an die aktuell herrschenden Klima- und Bodenbedingungen angepasst: Die Rotbuche ist der charakteristische Waldbaum Mitteleuropas. Hätten wir Menschen nicht unsere Finger im Spiel, wäre diese Region überwiegend von Buchenwald bedeckt. Denn auf mittleren Standorten – also nicht zu trocken oder zu feucht, nicht zu warm oder zu kalt – ist die Buche nahezu konkurrenzlos. Sie wächst sowohl auf bodensauren als auch auf kalkreichen Böden. Allerdings fehlt sie auf nassen Böden (die empfindlichen Wurzeln leiden hier unter Luftmangel) und verträgt keine Überschwemmungen.

Das Holz der Buche verströmt einen angenehmen, leicht süßlichen Geruch, der oft mit Frische und Natürlichkeit assoziiert wird. Zudem ist es äußerst hart, kurzfaserig und zäh, was es zu einem bevorzugten Material für Möbel macht.

Gehen Sie zu einer Buche und schließen Sie die Augen. Nehmen Sie einen Moment lang den Stamm in Ihre Hände und atmen Sie tief ein. Spüren Sie die raue Textur der Rinde unter Ihren Fingern und riechen Sie den angenehmen, natürlich süßlichen Geruch, der aus dem Holz strömt?

Die Bodenverhältnisse im Naturpark

Der nördliche Teil des Wienerwalds ist geologisch eine Übergangszone zwischen Donauschotter und Kalkalpen („Flyschzone“). Der Boden im Naturpark besteht ganz oben aus Humus, gefolgt von einem Gemisch aus Lehm und kleinen Kalksteinen (in der Fachsprache heißt der Boden „Kalk-Lehm-Rendzina“). Dier tiefere Untergrund besteht oft aus festem Sandstein, das sind fest gepresste Kalksandkörner.

Wir gehen oft achtlos an Böden vorbei und vergessen, dass Böden die Grundlage allen Lebens sind. Es dauert etwa 100 Jahre, bis sich in der Humusschicht, die aus organischem Material wie etwa abgefallenen Blättern und Ästen besteht, 1 cm neuer Waldboden bildet.

Charakteristika Sandstein

Der Wienerwald-Sandstein lässt sich leicht spalten und verarbeiten. Deshalb wurden die Steine oft für Bauten (Mauern, Flusseinfassungen, Kirchen, Brücken) und für Steinskulpturen verwendet. Aus Sandsteinen wurden auch Schleifsteine und Mühlsteine gefertigt. Wie aus dem Namen „Feuersteinberg“ (dem Nachbarhügel des Schöffelsteins) hervorgeht, wurden wahrscheinlich auch scharfkantige Steine zum Feuerschlagen gefertigt.

Beim Bau der Westbahn wurden große Mengen Sandstein für die Aufschüttung der Bahntrasse verwendet. In mehreren Dutzend Steinbrüchen entlang der Strecke wurden etwa 2,5 Mio t Sandstein (das wären etwa 100.000 LKW-Ladungen) Sandstein abgebaut. Heute sind nur noch einzelne der alten Steinbrüche im Wienerwald sichtbar (z.B. im Dambachtal etwa 2 km westlich des Naturparks)

Wir laden Sie ein, auf dem Buchenweg noch mehr über den Boden, die Buche, aber auch noch andere Pflanzen, Tiere und Wasser zu lernen. An jeder Station gibt es Spannendes zu entdecken und zu erleben. Nutzen Sie die Gelegenheit, den Wald mit allen Sinnen zu erfassen und die Vielfalt der Natur zu genießen.